facerecognitionbook Kein Bedarf für Gesichtserkennung?

Facebook macht ernst mit der Gesichtsbuch-Idee. Personen werden auf Bildern nun vollautomatisch erkannt. Die Gesichtserkennung lief bereits seit einiger Zeit im Hintergrund, nun kommt sie erstmalig zum Einsatz.
Wer ein vollständiges und erkennbares Bild für sein Facebook-Profil nutzt, ist längst in der biometrischen Datenbank erfasst. Nur dass diese Daten nun freundlicherweise Dritten angeboten werden, etwa als Gedächtnisstütze beim Einstellen des Klassenfotos.
Der einfache Weg, diesen Service zu unterbinden, ist im t3n-Magazin ausführlich beschrieben. Über eine Änderung der Profileinstellungen wird jedoch lediglich die Verwendung derbiometrischen Daten verhindert. Sie bleiben jedoch weiterhin im Besitz von Facebook.
Wir haben fünf Vorschläge zusammengestellt, wie Nutzerinnen und Nutzer vermeiden können, dass die Parameter ihrer eignen Physiognomie überhaupt erst maschinell verarbeitet werden können, ihre lebendigen Freunde sie aber weiterhin erkennen:
- Das eigene Bild in Photoshop verzerren. Am besten Lippen und Augen etwas größer (Eine Anleitung findet man auch im Video der Real Beauty Kampagne eines bekannten Seifenherstellers). Sieht gut aus, fühlt sich aber politisch irgendwie nicht korrekt an.
- Eventuell reicht bereits, das Gesicht nur zur Hälfte einzubinden. Die meisten Gesichter sind asymetrisch, so dass sich der Computer vermutlch die zweite Hälfte nicht einfach spiegeln kann.
- Wer sich so nur wie ein halber Mensch fühlt, kann sein vollständiges Antlitz auch auf mehrere Bilder verteilen (Beispiele).
- Die Gesichter von zwei Personen ineinander morphen, und dasselbe Bild auf beiden Profilen hochladen. Das ist überraschenderweise für Menschen wiedererkennbar. Für den Computer entstehen dagegen Probleme, da er nicht mehr eindeutig zuordnen kann. Allerdings ist die Frage, ob Facebook diesen Trick irgendwann mit der Fehlermeldung "Ihr Foto kann nicht hochgeladen werden, da Sie falsch aussehen" unterbindet.
- Sich vor der Aufnahme schminken. Vielleicht ein drittes Auge auf die Stirn malen oder einen der im nebenstehenden Bild skizzierten Vorschläge ausprobieren. So kann man dann auch beruhigt auf eine Party gehen, ohne befürchten zu müssen, dass die von Dritten eingestellten Partyschnappschüsse Facebook erneut bei der Identifikation helfen.
Alle Mühen, die automatische Gesichtserkennung zu umgehen, sind jedoch vergeblich, wenn echte Menschen der Facebook-Software die Arbeit abnehmen und ihnen bekannte Gesichter auf den besagten Partyschnappschüssen namentlich kennzeichnen. Dagegen helfen nur Appelle an die Vernunft des Facebook-Freundeskreises.
Keine Fotos sind jedenfalls auch keine Lösung.
Wir freuen uns auf weitere Vorschläge.